Kretas Nordwesten: Traumstrände und Sehenswertes

Im Juni 2017 habe ich mir endlich meinen Traum von Urlaub in Griechenland erfüllt. Da es dort so viel zu entdecken gibt, entschied ich mich für eine  Kombi aus Athen und Kreta. Viel Programm für nur 9 Tage Urlaub, aber in meinen Augen die perfekte Mischung aus Kultur, Citytrip, Natur und Strandurlaub!  Auf dieser wunderschönen Insel habe ich so viel erlebt und fotografiert, dass es direkt mehrere Artikel zu meinem Urlaub auf Kreta gibt. In diesem 1. Teil nehme ich dich mit in den Nordwesten zu Traumstränden und bezaubernden Klöstern!

Planung & Route

Auf Kreta wollten wir im Norden starten, da hier die Straßen besser ausgebaut sein sollten und es uns wichtig war, mit unserem Mietwagen schnell von A nach B zu kommen. Schließlich gibt es so viel zu entdecken. Den Abschluss sollte dann der Süden bilden, der im Reiseführer als herrlich abgeschieden und natürlich angepriesen wurde - perfekt für Individualreisen.  Gebucht hatten wir zwei Unterkünfte - 3 Tage im Norden in Platánias und 3 Tage im Süden in Lentas. Während des Urlaubs auf Kreta buchten wir dann noch last minute in Matala eine dritte Unterkunft. Unsere Flugroute: Köln/Bonn - Athen, Athen - Chania, Heraklion - Köln/Bonn. 

Den Mietwagen bekamen wir in Chania am Flughafen und gaben ihn in Heraklion am Flughafen problemlos ab. Das grenzte eigentlich an ein Wunder, wenn ich bedenke, welche Schotterpisten und halsbrecherischen Wege wir dem kleinen Auto zugemutet hatten. Nun beginnen wir aber erst einmal mit unserer ersten Etappe im Nordwesten Kretas.

Station 1: Platánias, Chania

Dieser kleine Ort an der Nordküste im Distrikt Chania ist ein richtig typischer Touriort und schreckt mich erst mal ein bisschen ab. Eine historische Altstadt gibt es nicht wirklich, es reihen sich eher Verkaufsbude an Verkaufsbude auf der nicht allzu hübschen Straße parallel zum Meer. Auch der Strand, den wir direkt nach der Ankunft erkunden, begeistert mich nicht richtig. Für meinen Geschmack ist er zu voll und ich mag es nicht, wenn alles voller Mietliegen steht. So laufen wir einfach weiter den Strand entlang, holen uns ein Eis und versorgen uns im Supermarkt mit Basislebensmitteln für unser Apartment.

Die meisten Hotels und Pensionen liegen am Hang, genau wie viele Restaurants. Das hat den Vorteil, dass man von dort fast immer Meerblick hat - und einen fantastischen Sonnenuntergang sehen kann. Auch unser Hotelapartment Agrimia Holiday * liegt direkt am Hang und wir haben von unserer kleinen Terrasse eine wirklich schöne Sicht - sogar das Meer haben wir im Blick. Hier kann man es echt aushalten! Auch das Bad ist wunderschön und blitzsauber, das Bett  herrlich bequem und zur Begrüßung erwartet uns ein Wein in der Küche (Trinke ich zwar nicht, war aber trotzdem eine schöne Geste!).

Nach hinten raus geht noch ein Balkon von dem wir den Pool der Anlage sehen können. Da wir von unserem Transferflug und der Fahrt vom Flughafen nach Platánias doch mehr geschafft sind als gedacht, verbringen wir den Nachmittag am Pool und entspannen einfach.

Ausflug zum Balos beach

Am nächsten Morgen geht es schon früh los Richtung Westen: Balos Beach ist das Ziel. Wir haben uns entschieden, die Schotterpiste mit dem Mietwagen zu fahren, die laut Reiseführer und Netz in ca. 20 Minuten von der Hauptstraße zum Parkplatz an der Lagune von Balos führen soll. Die Alternative wäre, die große Fähre im Hafen von Kissamos zu nehmen. Dafür spricht, dass man bei dieser Tour auch die Insel Gramvousa mit ihrer Festung ansteuert. Dagegen spricht, dass man gemeinsam mit einem riesen Schwung anderer Touristen erst mittags in Balos ankommt. Das gibt für uns schließlich den Ausschlag, morgens alleine los zu ziehen und mit dem Mietwagen nach Balos zu fahren.


Google Maps führt uns die breite Schnellstraße PEO90 entlang auf die E65 am Hafen von Kissamos vorbei.  Dann wird die Straße schmaler, die Gegend einsamer. Bis zur Abzweigung, wo ein schiefe Telefonzelle unter dem Hinweisschild ihr Dasein fristet, verläuft die Fahrt von Platanias ziemlich unkompliziert. Kurz darauf endet der asphaltierte Part, wir passieren das Maut-Häuschen, in dem Wegzoll für die Nutzung des Zugangs zum Strand gezahlt werden soll. Als wir hier morgens entlang fahren, ist allerdings noch niemand dort und so ist der Weg gratis für uns, obwohl wir den Euro schon parat liegen haben.

Nun wird die Fahrt mit jeder Kurve abenteuerlicher, der Weg schlechter und so hoppeln wir mehr als dass wir fahren. Rechts von uns fällt die Klippe steil ab und das Meer hüllt sich noch in leichten Morgennebel. Begeistert jauchze ich auf, als ich die erste Kri-Kri sehe. Die griechische Ziegenart zu fotografieren, stand nämlich ganz oben auf meiner To-do-List für Kreta und so muss meine Freundin erst einmal anhalten, während ich die Ziegen "abschieße".

Nicht nach 20, sondern nach 40 Minuten kommen wir dann am Parkplatz von Balos an. Außer unserem Auto parkt hier nur ein altes Motorrad, auf das die Ziegen einen Anspruch zu erheben scheinen. Wir genießen die Stille und ich versuche noch ein paar Bilder von den doch etwas schüchternen Kri-Kris zu schießen. Die haben hier auf jeden Fall die Vorherrschaft! Dann machen wir uns auf den Weg hinunter zur Bucht, der auch nicht ganz ohne ist. Wir sind jedenfalls froh, dass es noch relativ früh ist und die Temperaturen noch nicht bei 30 Grad angelangt sind.


Es geht durch eine karge Steinlandschaft, vorbei an einer patriotischen Ziege, die neben der griechischen Flagge posiert und einer Schafherde, in weitem Bogen bis zur Klippe, die den Blick auf die Lagune von Balos freigibt. WOW ist das erste, was einem da in den Sinn kommt. Zwar hat man das Motiv schon auf vielen Postkarten gesehen, es flasht einen aber trotzdem, wenn man die Bucht mit eigenen Augen sieht. Denn wenn man sich unter dem Meckern der Ziegen, das von den Felswänden widerhallt und einen zu verhöhnen scheint, mit dem Meer beim Parkplatz im Rücken durch die Pampa kämpft, kann man kaum glauben, dass in dieser trockenen Einöde ein Badeparadies liegt. Tja, aber es ist so! Also noch mal Kräfte mobilisieren und runter gekraxelt!

Der Abstieg ist dann noch mal knackig, doch wir werden zum Schluss hin immer schneller, weil wir sehen, was da Großartiges vor uns liegt. Und mit jedem Schritt steigt die Begeisterung! Balos Beach gehört zu den schönsten Stränden, die ich bisher gesehen habe, und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn wir sind fast allein hier.

Was du in Balos aber auf jeden Fall beachten solltest: Nimm dir ausreichend Wasser und Verpflegung mit, denn es gibt nur eine kleine Taverne und die liegt wieder ein paar Meter den Hang hinauf. Dort befinden sich auch die Toiletten, die Häuschen weiter unten am Strand sind verschlossen und werden nicht mehr in Stand gesetzt. Sie scheint zu der halb abgerissenen Taverne zu gehören, die anscheinend in jüngerer Zeit geschlossen wurde, da sie illegal gebaut wurde.


Gegen Mittag machen wir uns dann wieder auf den Rückweg, denn wir sehen die großen Kreuzfahrtdampfer aus Kissamos ankommen und auch viele kleinere Boote haben inzwischen in Balos angelegt, sodass der kleine Strandabschnitt sich mehr und mehr füllt. Da wir direkt am Wasser gelegen haben, ist uns kaum aufgefallen wie viel inzwischen hinter uns am Strand los ist.

Zeit zu gehen! Der steile Aufstieg in der Mittagssonne gehört zwar nicht zu unseren besten Ideen, aber was muss, das muss. Auf halber Strecke werfen wir immer wieder einen Blick zurück und nutzen es als willkommene Verschnaufpause. Als wir sehen, wie viele Leute uns noch entgegenkommen, beglückwünschen wir uns trotzdem zu unserer Entscheidung, jetzt vor den Menschenmassen zu flüchten. Merke: Unten gut erholen, der Rückweg ist insgesamt anstrengender als der Hinweg. Das gilt auch für die Fahrt ...


Wieder am Parkplatz angekommen (keuch) prallen wir fast zurück: Uns bietet sich ein komplett anderes Bild. Verschwunden sind die Ziegen, stattdessen stehen jetzt Pferde im Unterstand, die gesattelt auf Touristen warten.  Eines davon erinnert mich verdammt an einen bestimmten US-Präsidenten. Ansonsten ist jeder Zentimeter ausgefüllt mit Autos. Das geht sogar soweit, dass der halbe Weg etliche Meter auf einer Seite zugeparkt ist, was uns ziemlich in Schwierigkeiten bringt. Es ist ja nicht so als wäre die Schotterpiste nicht ohnehin schon ziemlich eng, nun ist sie einspurig und uns kommen Massen von weiteren Autos entgegen. Ich frage mich, wo die noch alle parken wollen!

Wir manövrieren uns irgendwie durch und atmen hörbar auf, als der erste Abschnitt ohne parkende Autos an beiden Seiten auftaucht. Durch das ständige Stopp-and-Go, weil auch danach natürlich immer noch jede Menge Autos aus der Gegenrichtung kommen, dauert die Strecke dementsprechend länger als auf dem Hinweg. Aber immerhin müssen wir nicht mehr auf kreuzende Ziegen achten. Während die Tiere am Morgen noch aktiv zwischen den fahrenden Wagen umher gelaufen waren, haben sie sich nun faul in den Schatten verzogen. Trotzdem sind wir schweißgebadet und erleichtert als wir wieder auf der Hauptstraße ankommen und fahren erst mal ins Apartment, um uns ein wenig zu erholen. Ich würde es trotzdem immer wieder genauso machen!

Stadtrundgang in Chania

Nach der wohlverdienten Verschnaufspause im Hotel machen wir uns frisch und fahren ins ca. 15 km entfernte Chania. Die Stadt erfüllt all unsere Erwartungen. Der venezianische Hafen ist wunderschön - besonders im goldenen Abendlicht - und obwohl Chania der zweitgrößte Ort der Insel ist, hat sie eine zauberhaft verwinkelte Altstadt und wirkt nicht zu hektisch.

Die Parkplatzsuche gestaltet sich auch überraschend leicht und wir finden etwas an der Küste, nur ein paar Gehminuten vom Faro (Leuchtturm), dem Wahrzeichen von Chania, entfernt. Wir setzen uns erst einmal in ein Café mit Blick auf Faro und Hafen und beobachten das geschäftige Treiben. Wie immer bekommen wir zu unserer Bestellung ein Glas Leitungswasser und am Ende einen Raki, den ich (wie jedes Mal) meiner Freundin unterschiebe.


Einzig allein die vielen Schlepper der vielen Restaurants nerven uns ein wenig, denn jeder will uns am liebsten in sein Etablissement zerren. Wir lösen das aber einfach, in dem wir uns ganz angeregt unterhalten und am Hafen klappt das ziemlich gut. In der Altstadt werden wir auf eine andere, persönlichere Art in Gespräche der Gastwirte verwickelt und spielen mit. Irgendwie macht es auch Spaß sich mit den Kellnern zu unterhalten, die beschwören, dass sie uns doch vom Vortag schon kennen würden - was ja gar nicht sein kann - und uns lustige Namen verpassen. Insgesamt empfinde ich die Altstadt von Chania als gelungene Mischung aus traditionell, ja fast dörflichem Charakter und junger, trendiger Stadt.


Man finden traditionelle und moderne Elemente, lokale Shops und Souvenirgeschäfte.  Dazu kommt eine große Vielfalt an wirklich coolen Läden und Cafés, die sich wahnsinnig viel Mühe mit der Einrichtung gegeben haben und 100 Prozent individuell sind. Dabei wird der Retro-Trend viel aufgegriffen, was zu coolen, bis ins letzte Detail ausgeführten Konzepten führt. Ähnlich haben wir es auch in Athen erlebt.


Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir wieder am Hafen und genießen das Farbenspiel über dem Wasser. Dann machen wir uns auf den Weg zum Restaurant unserer Wahl, das nicht im venezianischen Hafen liegt, sondern am kleinen Hafen von Nea Chora. Im Restaurant Portes sitzen wir am letzten freien Tischchen fast direkt am Wasser und sehen zu, wie das Tageslicht nun entgültig vom Meer verschluckt wird. In Mondschein und Kerzenlicht genießen wir unsere gewaltige Portion, die zu dem besten gehört, das wir in unserem Urlaub auf Kreta zu essen bekommen!

Akrotiri-Halbinsel: Klöster und Tolle Buchten

Heute steht eine Klostertour auf der Akrotiri-Halbinsel an, auf der sich auch der Flughafen der Region Chania befindet. Viel ist hier sonst nicht los, da ein Großteil der Halbinsel militärisches Sperrgebiet ist. Dank Google Maps finden wir das abgelegene Moni Agia Triada ohne Probleme. Da wir mal wieder recht früh unterwegs sind, halten sich die Menschenmassen in Grenzen und uns begegnen nur wenig andere Touristen. Gleich nach unserer Weiterfahrt zur nächsten Etappe hält allerdings ein großer Reisebus vor den Klostertoren.

Am Eingang des Moni Agia Triada zahlen wir eine kleine Spende, dann dürfen wir überall herum spazieren, nur die Zugänge zu den Zimmern der Mönche sind unauffällig durch zum Beispiel Blumenkübel versperrt, sodass man nicht in Verlegenheit gerät, einen betenden Mönch in seiner Kammer zu überfallen. Dass man sich bei einem Besuch respektvoll kleidet, sollte eigentlich klar sein. Wir haben trotz Temperaturen von über 30 Grad darauf geachtet, das Knie und Schultern bedeckt sind. Das war kein Akt (haha) und heißt nicht, dass man im Rollkragenpulli und Winterhose dort rumlaufen muss. Trotzdem haben wir an dem Tag einige Touristen in knappen Tops und Hot-Pants gesehen. Naja, muss jeder selbst wissen. Der Mönch am Eingang hat sie trotzdem reingelassen, aber schön ist das nicht. Ich bin nicht religiös aber Agia Triada ist ein kleines Paradies und hat es verdient mit Respekt behandelt zu werden.

Das 1830 wieder aufgebaute Kloster aus dem 14. Jahrhundert ist in einem Top-Zustand und herrlich bepflanzt. Das zum Kloster gehörende Land wird von den  Mönchen bewirtschaftet, sie produzieren Wein und Olivenöl in Bio-Qualität. Aber nicht nur Mönche leben hier, sondern auch jede Menge Katzen, die faul in der Sonne liegen oder zwischen den Blumenkübeln im Innenhof umherstreichen.


Vom Moni Agia Triada geht es etwa 4 km weiter weiter in die Einsamkeit der Berge zum Kloster Gouverneto. Dieses Kloster steht Besuchern etwas abweisender gegenüber, die offiziellen Öffnungszeiten werden nicht immer eingehalten. Uns ging es hier auch weniger um eine Besichtigung des Klosters selbst, sondern um den Zugang zum Wanderweg über den man zur Ruine seines Vorgängers kommt: das
Moni Katholiko. Ein mit Natursteinen gepflasterter Pfad führt die Schlucht hinunter zu dem verlassenen Klostergelände. Auf halbem Weg gelangt man zur sogenannten Bärenhöhle (Arkoudiotissa). Sie hat diesen Namen wegen eines gewaltigen Stalagmiten in ihrem Inneren, der angeblich wie ein Bär geformt ist. Ich habe darin eher ein Schaf gesehen, aber gut ...

In der Höhle, die um 1100 von Johannes dem Fremden bewohnt worden sein soll, befindet sich außerdem eine Glocke und eine kleine Kapelle aus dem 16. Jahrhundert. Man vermutet aber, dass die Höhle schon viel früher zu kultischen Zwecken benutzt wurde.  Die kühle Höhle  ist vor allem beim Rückweg eine wirklich willkommene Erfrischung, denn der Wanderweg liegt zum größten Teil in der prallen Sonne und ist recht steil. Dort kann man sich kurz hinsetzen und durchatmen, bevor man den letzten Stück des Weges zurück zum Kloster Gouverneto geht. Auch hier gilt: ausreichend Wasser mitnehmen, denn es gibt weit und breit nichts zu kaufen.

Dieser Wanderweg ist absolut abgelegen, wir hören nichts außer ab und zu einer Ziegenglocke und unser eigenes Keuchen. Hier und da flitzt eine Eidechse an uns vorbei. Am Anfang des Pfads haben wir eine amerikanische Reisegruppe hinter uns, die Lärm für drei macht. Wir lassen sie bei der Bärenhöhle an uns vorbei ziehen und warten noch ein wenig, um den Abstand zu vergrößern. Dann haben wir wieder unsere Ruhe und können schließlich das Katholico-Kloster in Ruhe und Stille bewundern. Die Ruine mit den Überresten einer Brücke und den umliegenden Höhlen, die als zahlreiche kleine Löcher in der gegenüberliegenden Bergwand zu sehen sind, wirkt wie aus einer anderen Welt. Irgendwie erinnert sie mich auch an Szenen aus dem Dschungelbuch, auf jeden Fall fühle ich mich ganz weit weg von allem. Herrlich!

Wir müssen ein bisschen suchen, aber schließlich finden wir die Stelle, wo der Weg weiter hinunter zur Seeräuberbucht geht. Er führt durch eine Schlucht, in die man hinter dem Kloster hinunterklettern muss. Unter dem Brückenbogen hindurch  geht es dann Richtung Meer. Unterwegs treffen wir ein nettes älteres Ehepaar aus den Niederlanden mit dem wir uns kurz unterhalten, das war's. 


Endlich in der Bucht angekommen, die Seeräubern die zahlreichen Überfälle auf das Kloster Katholico ermöglichte, sodass man es irgendwann aufgab und das weiter im Inlang liegende Gouverneto baute, beobachten wir etwas neidisch, wie sich die Amerikaner im kristallklaren Wasser vergnügen. Wir haben unsere Badesachen im Auto gelassen, da es hieß, dass Schwimmen verboten ist. Das scheint nur niemanden hier zu kümmern. Andererseits stelle ich es mir auch nicht sehr angenehm vor, mit einer dicken Salzwasserkruste den Pfad in der prallen Sonne wieder zurückzustampfen, von daher hat es auch etwas Gutes, dass wir brav geblieben sind. Stattdessen machen wir uns mit dem Mietwagen auf den Weg zum Seitan Limania Beach, einem etwa 14 km entfernten Strand auf der Akrotiri-Halbinsel.


Im letzten Dörfchen vor der Strandzufahrt besorgen wir uns in einem total süßen Laden (wieder ein Beispiel für die Kreativität und Detailfreude der Griechen) noch eine Flasche Wasser. Dann geht es einige steile Haarnadelkurven den Berg hinunter bis zu einer Plattform aus Schotter, die den Parkplatz darstellt. Hier heißt es jetzt klettern, um zum Seitan Limania Beach zu gelangen. Meine Freundin schmeißt beim Anblick des Pfades ihre Flip-Flops direkt wieder ins Auto und zieht Turnschuhe an. Mir reichen meine vielfach sight-seeing-erprobten Ballerinas mit verdickter Sohle, aber feste Schuhe sind hier auf jeden Fall empfehlenswert!


Der "Harry-Potter-Strand", wie ich ihn für mich nenne, weil er mich an die blitzförmige Narbe auf Harrys Stirn erinnert, ist etwas voller, als ich es sonst gern mag. Dafür ist aber das Wasser wieder so unendlich klar und der Sand schön weiß und fein. Ein guter Ort um gemütlich zu lesen und sich im ruhigen Meer zu erfrischen.  Die Rückfahrt ist dann auch um einiges leichter als die Hinfahrt, denn die Serpentinen raufzufahren ist angenehmer als das "Hinunterstürzen". Nach diesem actionreichen Tag fallen wir nach einem ganz ordentlichen Abendessen in Platanias todmüde, aber sehr happy ins Bett.

Ab in die berge: Roadtrip in den Süden Kretas

Am Morgen des vierten Tages checken wir in Platanias aus und machen uns mit dem Mietwagen auf ins Gebirge Richtung Südküste und unserer 2. Station. Welche Route wir dazu genommen haben, was uns unterwegs alles passiert ist und ob wir schließlich wie geplant angekommen sind und über die Südküste berichten können, erfährst du in Teil 2 dieses Berichts ...


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Kommentare: 1
  • #1

    Julia (Dienstag, 24 April 2018 19:45)

    Hallo,
    Griechenland mag ich als Reiseland auch sehr gerne. Auf Kreta war ich noch nicht, aber dein Artikel macht richtig Lust darauf. Und die Bilder sind ja wirklich phantastisch. Ich würde am liebsten gleich in den nächsten Flieger steigen...

    LG
    Julia