2020 – ein besonderes Jahr in Bildern

2020 war vieles anders - eines bleibt aber gleich: Am Ende des Jahres blicke ich zurück und nehme mit Freuden an der Fotoparade von Erkunde die Welt teil. Dieses Mal gibt es keine Themenvorgaben von Michael, was es für mich im Grunde noch schwieriger macht, mich zu entscheiden. Wie viele von uns, war auch ich im Coronajahr mehr als sonst in Deutschland unterwegs. Glücklicherweise hatten wir im Januar - also noch vor Corona einen kleinen Trip durch Portugal gemacht, sodass ich nicht nur Bilder von der Algarve für euch habe. Im Juli mussten wir dann ein zweites Mal nach Portugal, um wenigstens einmal noch nach dem Haus zu schauen und das Auto zur jährlichen Inspektion zu geben. Der Sommer ohne die üblichen Touristenmassen war zugegeben manchmal herrlich, aber auch teilweise verstörend und für viele Einheimische natürlich eine Katastrophe. Umso krasser fand ich die Massen, die uns teilweise in Bayern begegneten, aber dazu später mehr ...

Meine Kategorien

Damit ich mich nicht heillos verzettele, habe ich eigene Kategorien aufgestellt. Dieses Jahr findet ihr also in meinem Jahresrückblick im Rahmen von Michaels Fotoparade die folgenden Themen:

  • Licht und Schatten
  • Wolken
  • Auszeit am Wasser
  • Heimat
  • Tierische Bekanntschaften
  • Stadtleben
  • Outdoor-Shootings
  • Im Rausch der Farben
  • Bitte mit Maske
  • Schnappschuss aus dem Auto
  • Bestes Selfie
  • Mein liebstes Bild 2020

Ich wünsche euch viel Spaß mit meinem Jahresrückblick und freue mich über Kommentare! Michaels Hashtags habe ich übrigens auch eingefügt. Findet ihr sie?

Licht und Schatten

Nichts passt so gut wie "Licht und Schatten", um dieses Jahr zu beschreiben. Eine weltweite Pandemie hat ihren gewaltigen Schatten über die Erde geworfen und es geschafft,  über Monate fast alle anderen Themen aus den Nachrichten zu verdrängen. Doch ich weigere mich, deshalb alles schwarz zu sehen, es gibt auch viele positive Aspekte wie zum Beispiel eine neue Hilfsbereitschaft und ein Zusammenrücken in schweren Zeiten. Auch haben sich viele Firmen endlich für Home Office geöffnet, was für mich und meinen Mann bedeutet, dass wir tatsächlich zusammenleben können. Nun aber zum passenden Foto dieser Kategorie, das zugegebenermaßen noch vor Corona entstand, nämlich auf unserem kleinen Portugal-Roadtrip im Januar. Auf dem Bild zu sehen ist das Kloster Alcobaça in der Região Centro.

Das Mosteiro de Alcobaça steht seit 1989 auf der Liste der UNESCO als Weltkulturerbe und gehört sowohl zu den größten als auch zu den ältesten Klostern des Landes. Die dazugehörige Kirche ist bis heute die größte Portugals. Sehr sehenswert sind hier auch die wunderschön gestalteten Grabmale des historischen Liebespaares Dom Pedro und Inês de Castro, die als Romeo und Julia Portugals gelten. Kein Wunder also, dass die Anlage zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Portugals gehört. Alcobaça liegt etwa 100 km nördlich von Lissabon und ist somit ideal für einen Tagesausflug.

Wolken

In 2020 hing Corona stets wie eine dunkle Wolke über uns, sodass Fern- bzw. Auslandsreisen keine vernünftige Option waren. Wie so viele andere haben auch wir deshalb stattdessen kleinere Ausflüge innerhalb Deutschlands gemacht. Dementsprechend hatten wir mal Glück und mal Pech mit dem Wetter. Unser Trip in die Sächsische Schweiz im September fiel fast gänzlich ins Wasser. Nieselregen war unser hartnäckiger Begleiter während unserer Wanderung durch das beeindruckende Bielatal. Positiv daran war wiederum, dass wir kaum eine andere Menschenseele getroffen haben. Die Basteibrücke als eines der bekanntesten Ausflugsziele Deutschlands war dafür umso voller, weshalb wir uns hier deutlich kürzer aufhielten als geplant. Ich habe zwar leider keinen spektakulären Sonnenaufgang über der Bastei bekommen, dafür aber ein paar fotogene Wolken.

Das genaue Gegenteil hatten wir wettertechnisch auf unserem Kurztrip nach Bayern im Juni. Bei Temperaturen weit über 30 Grad kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Umso mehr freuten wir uns hier über ein paar Wolken in Hopfen am See, wo wir mehrfach an der hübschen Promenade zum Abendessen einkehrten. Außenplätze waren wegen Corona zwar noch begehrter und auch sonst war der Ort ziemlich gut besucht, dafür waren wir aber sonst meist ziemlich für uns.

Auszeit am Wasser

Wie naiv ich doch manchmal sein kann, stellte ich auch bei unserem Bayern-Trip im Juni fest. Ich hatte gedacht, dass Neuschwanstein in Coronazeiten nicht so überfüllt sein würde,  schon allein wegen der fehlenden asiatischen Besucher. Tja, falsch gedacht. Gefühlt wurden die ausländischen Touristen 1 zu 1 durch inländische Touristen ersetzt. Zum Glück starteten wir früh Richtung Marienbrücke,  sodass wir schon auf dem Rückweg waren, als die Menschenmassen per Ampel an dem beliebten Aussichtspunkt reguliert werden mussten.  Erstaunlich ruhig war es dann unten am Alpsee, wo wir eine kleine Schwanenfamilie beobachten konnten.

Die wahre Auszeit am Wasser gönnten wir uns dann im Juli an der Algarve. Dank der niedrigeren Infektionszahlen war eine Reise nach Portugal wieder möglich. Ursprünglich hatten wir Bustickets für Ostern gekauft, weil wir der Umwelt zuliebe weniger fliegen wollten. Da wir diesen Urlaub coronabedingt nicht stattfinden konnte und  die Reise über Land wesentlich riskanter war, nahmen wir doch den Flieger - schließlich sollte dies unsere einzige Flugreise im verbleibenden 2020 bleiben. Ausgestattet mit FFP2- und 3-Masken und nach Temperaturscan am Flughafen von Faro reisten wir problemlos an und 2 Wochen später wieder ab. Es tat wahnsinnig gut mal dem engen Zuhause in Deutschland zu entfliehen und viel an der frischen Luft in Portugal zu sein. Für uns war es herrlich, im Hochsommer so viele beliebte Strände ganz für uns zu haben. Tatsächlich war ich 2020 an einigen Stränden, die ich wegen Überfüllung sonst niemals im Sommer besuche.

Unten im Bild seht ihr Cacela Velha, ein kleiner Küstenort im Osten der Algarve, von dem man einen wunderbaren Blick auf die Sanddünen des Naturschutzgebiets Ria Formosa hat. Das Gute hier– egal wie viele Menschen kommen, in der Weite der Dünen verläuft sich alles.

#Weite

Heimat

Durch Corona war ich tatsächlich so wenig in Portugal wie noch nie in meinem Leben. Zwei Wochen im Januar und zwei Wochen im Juli, mehr war dieses Jahr nicht möglich. Ich weiß, jammern auf hohem Niveau. Wenn man aber zwischen zwei Ländern aufwächst, dann spürt man so eine Umstellung schon deutlich. Vielleicht mag sich jemand fragen, warum ich mich nach über 30 Jahren immer noch nicht sattsehen kann an der Landschaft direkt vor meiner Haustür in Portugal. Der Grund ist, dass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Und sei es nur, dass je nach Jahreszeit, völlig andere Farben vorherrschen. 

Das erste Bild von der Felsalgarve entstand an einem frischen Januarmorgen am berühmten Praia da Marinha, das zweite Bild an einem Julivormittag ein paar Kilometer weiter an der Ponta de João de Arens. Letztere Felsformation ist nur per Klippenwanderung zu sehen. Wir starteten vom Praia do Vau, was ich absolut empfehlen kann! Ihr solltet allerdings schwindelfrei und trittsicher sein.

#heimat #kalt

Tierische Bekanntschaften

Social Distancing – noch ein Neologismus aus 2020 – gilt zum Glück nicht für Tiere. Und so konnte ich im Juni mein Weihnachtsgeschenk einlösen: eine Alpakawanderung im Allgäu. Mit Alpen Alpakas in Lechbruck am See ging es an einem äußerst heißen Freitagnachmittag über Wiesen und Weiden und glücklicherweise auch durch ein schattenspendendes Waldstück auf Tour mit den putzigen Pelztierchen. Felice und mein Mann haben sich prima verstanden. Mir hatte man das jüngste Tier zugeteilt, den kleinen Idefix. Unser Fazit zur Alpakawanderung: Absolut empfehlenswert, aber auch tierisch anstrengend, denn die Tiere haben ganz schön Kraft und Temperament!

Stadtleben

Städtetrips waren 2020 wirklich nicht angesagt – zu viele Menschen, zu viele Verbote. Kein Wunder, dass es die meisten mehr in die Natur zog. Schon seit Jahren merke ich, wie es mich ohnehin mehr raus zieht als in die Stadt. Urlaube im Grünen sind einfach irgendwie entspannter. Eine Stadt aber liebe ich und werde nie müde sie zu besuchen: Lissabon! Glücklicherweise waren wir im Januar mal wieder in der portugiesischen Hauptstadt. Obwohl damals Corona noch kein Thema war, hätten die Bilder auch gut während eines Lockdowns aufgenommen worden sein können. Links schläft noch alles, während die Sonne langsam aufgeht, die Straßen sind menschenleer. Rechts findet sich nur "der alte Mann und das Meer" inmitten seiner Steinskulpturen, die seine einzige Gesellschaft zu sein scheinen.


Outdoor-Shootings

Ganz ohne menschlichen Kontakt ging es natürlich auch 2020 nicht. Durch die Abstandsregelungen habe ich aber meine Liebe zu Outdoorshootings (wieder-)entdeckt. Klar, mein nebengewerbliches Fotobusiness hat unter Corona gelitten, aber dafür hatte ich ein paar ganz tolle Shootings outdoor mit ganz besonderen Menschen. Darunter unter anderem meine smarte und wunderschöne Cousine, die ich für den Launch ihrer Webseite und damit ihren Start in die Selbstständigkeit fotografiert habe. Ich gestatte mir an dieser Stelle mal, ihre Coaching-Webseite für Frauen zu verlinken, ganz freiwillig und unentgeltlich.

Im Rausch der Farben

In 2020 sind die Verkaufszahlen für alkoholische Getränke durch die Lockdowns deutlich gestiegen. Ich lasse mich weiterhin lieber von meiner Umgebung berauschen. Wer braucht angesichts dieser Wahnsinnsfarben im Watt vor Cacela Velha schon Rauschmittel?

Nicht von dieser Welt

Eigentlich war es nur ein Gefallen für eine Freundin, dem ich dieses Bild zu verdanken habe. Sie bat mich für sie ein paar Bilder vom Supermond zu machen. Da ich mir gerade ein neues Teleobjektiv zugelegt hatte, kam ich der Bitte nur zu gern nach. Wesentlich anstrengender war es für mich, lange genug wach zu bleiben, vor allem nachdem wir bereits Sonnenaufgangsfotos in Óbidos gemacht hatten und danach den ganzen Tag unterwegs waren. Aber versprochen ist versprochen und am Ende habe ich es wahrlich nicht bereut.


#monochrom oder besser gesagt "mondochrom"

Bitte mit Maske

Kaum eine Coronamaßnahme hat 2020 so die Gemüter erhitzt wie die Maskenpflicht. Da ist es schön zu sehen, dass es noch Menschen gibt, die das Ganze mit Humor nehmen. Der alterwürdige Uhu, der sich hier angemessen vor einer Covid-19-Infektion schützt, gehört zu einer Apothekefassade in Füssen.

#maskiert #abgedreht

Schnappschuss aus dem Auto

Ich gebe es zu, manchmal bin ich auch faul. So enthusiastisch ich mich in aller Frühe durch den Schlamm robben kann oder kiloschwere Ausrüstung mit mir schleppe, so bequem bin ich auch manchmal, dass ich nicht mal aussteigen, geschweige denn anhalten mag, obwohl sich ein schönes Motiv anbietet. Deshalb habe ich eine riesige Sammlung an "Autoschnappschüssen", von denen die meisten zugegebenermaßen Murks sind. Das folgende Bild allerdings gefällt mir ziemlich gut und zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass wir hier 1. gar nicht hätten anhalten können und 2. Autofotos wirklich sehr coronakonform sind. ;-)

Bestes Selfie

Ja, 2020 sind wahrscheinlich ein paar mehr Selfies entstanden als sonst, denn es hieß Abstand halten. Na gut, ich gebe zu, dass ich sowieso nur in Ausnahmefällen Fremden meine Kamera in die Hand drücke, um ein Bild zu bekommen, auf dem mein Mann UND ich gleichzeitig drauf sind. Davon abgesehen, dass die meisten mit panischen Blicken reagieren, fände sich in vielen Situationen sowieso keine Menschenseele, denn ich bin nun mal am liebsten in den frühen Morgenstunden auf Fotopirsch oder eben an einsamen Orten. 

Dieses Bild entstand mit Selbstauslöser bei Sonnenaufgang im Januar in Óbidos, einer bezaubernden kleinen Stadt nördlich von Lissabon. Das Besondere ist hier, dass die Altstadt komplett von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist, auf der man spazieren kann. Der Sonnenaufgang über den Dächern dieses typischen portugiesischen Städtchens ist einfach wunderschön. Ich habe hier so viele tolle Bilder machen können, dass ich diesen Beitrag leicht nur mit Bildern aus Óbidos hätte füllen können.

PS. Nein, mein Mann ist nicht so ein begeisterter Morgenmensch wie ich. Wir lieben uns aber trotzdem ;-).

Mein liebstes Bild 2020

Corona hat auch mich natürlich von größeren Reisen abgehalten, jedoch nicht nur ... Fast klammheimlich und durch häusliche Quarantäne verschleiert, bin ich dieses Jahr nämlich schwanger gewesen. Ziemlich zeitgleich mit dem ersten Lockdown hatte ich den positiven Schwangerschafsttest in den Händen und pünktlich zum zweiten Lockdown kam meine kleine Tochter auf die Welt. Ich denke, es ist allen klar, was mein liebstes Foto 2020 zeigen wird, oder? :D

Ich hoffe, mein Jahresrückblick hat euch gefallen. Für viele war es ein wirklich schlimmes Jahr. Für mich gab es zwar ein paar kritische Situationen, die ich so nicht wieder erleben möchte, aber meine kleine bezaubernde Tochter überstrahlt alles. Hinzu kommt, dass ich auch schon vor Corona im Home Office gearbeitet habe und daher nicht so eine große Umstellung das Jahr über hatte wie die meisten. Mein Job hat sich nicht verändert, meinen Mann habe ich durch Corona häufiger gesehen, wir haben ein Haus gekauft – kurzum, ich bin dankbar für alles. Trotzdem freue ich mich sehr darauf, 2021 hoffentlich wieder mehr verreisen zu können und drücke allen da draußen fest die Daumen, denen es schlechter erging!

Zum Schluss wie immer noch ein paar andere Beiträge der Fotoparade 2020, die mir besonders gut gefallen haben:


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Kommentare: 2
  • #1

    Paleica (Freitag, 08 Januar 2021 10:46)

    wunderschöne bilder, sie sind wirklich alle sehenswert und portugal hat sich ja auch einen platz in meinem herzen erobert. herzliche gratulation auch zu deiner tochter, da hat sich dein leben ja gleich doppelt verändert!

  • #2

    Beate Ziehres (Sonntag, 10 Januar 2021 20:55)

    Hallo!
    Zuerst herzlichen Glückwunsch zu diesem niedlichen neuen Erdenbürger! Deine Bilder haben mich total verzaubert. Ich war 2019 in Óbidos und Umgebung und kann Deine Bemerkung von den berauschenden Farben in Portugal absolut verstehen. Wir sind übrigens seinerzeit tatsächlich mit dem Bus nach Portugal gefahren aus dem gleichen Grund, nicht so viel fliegen zu wollen. Allerdings haben wir uns auf der Hinfahrt eine Krankheit eingefangen, die uns den Aufenthalt völlig verdorben hat und den Rückweg zur Qual hat werden lassen. Das nächste Mal fliegen wir wahrscheinlich auch ;-).
    Alles Gute für Euch! Beate