Fotoparade: Meine schönsten Bilder aus 2/2018

Michael von Erkunde die Welt hat zur 8. Fotoparade aufgerufen. Natürlich muss ich unbedingt wieder mit von der Partie sein. Nachdem ich mit meinem letzten Beitrag jede Menge Sterne einheimsen konnte und in die Hall of Fame der FopaNet Stars einziehen durfte, bin ich erst recht angefixt von Michaels stetig wachsender Aktion, bei der man seine besten Fotos aus dem vergangenen Halbjahr präsentiert. Also los geht's!

Rückblick auf Ein turbulentes Halbjahr

Obwohl ich erst zweimal mitgemacht habe, fühlt sich die halbjährliche Fotoparade für mich schon an, als wäre sie immer da gewesen. Sie gibt mir die Möglichkeit, Resümee zu ziehen, was mich bewegt hat, spornt mich an, mich fotografisch weiter zu verbessern und dient mir ehrlich gesagt auch als ganz persönliches "Tagebuch" in Bildern. Das letzte halbe Jahr war nicht nur fotografisch spannend und herausfordernd, sondern hat mich auch emotional auf eine wilde Reise mitgenommen. Warum, das werdet ihr schnell in der Auswahl meiner Bilder merken. Ganz nüchtern betrachtet habe ich mich zwischen Juli und Dezember an den folgenden Orten herumgetrieben:

 

  • Juli: Portugal
  • August: Portugal
  • September: Portugal
  • Oktober: Roadtrip durch Slowenien und Kroatien; Berlin; Portugal
  • November: Portugal
  • Dezember: Portugal

 

Wie ihr seht, war ich im zweiten Halbjahr noch viel mehr in Portugal als im ersten Halbjahr. Das liegt zum einen daran, dass ich im Home Office arbeite und nun mittlerweile seit 2 Jahren zwischen zwei Wohnorten in Deutschland und meinem Zuhause in Portugal hin- und her pendele. Zum anderen ist im August etwas passiert, das mein Leben sehr einschneidend verändert und mich noch stärker mit Portugal verknüpft hat. Was das genau war, erfahrt ihr weiter unten.

Die vorgegebenen Kategorien für 2/2018 lauten:

  • “Abstrakt”
  • “Aussicht”
  • “Krasse Sache”
  • “Landschaft”
  • “Rot”
  • “Tierisch”
  • "Schönstes Foto"

Meine Zusatzkategorien in 2/2018:

  • "Menschlich"
  • "Milchstraße"
  • "Langzeitbelichtung"
  • "Morgens"
  • "Wild"

 

 

Meine besten Bilder 2/2018

Alles klar, nun aber endlich zu den Bildern. Erkennst du direkt, zu welcher Kategorie welches Bild gehört? Manche passen sicherlich zu mehreren.  So oder so: viel Spaß!

Krasse Sache: Waldbrände in Monchique

In der Rubrik "Krasse Sache" musste ich mich für eine kleine Auswahl entscheiden, denn es war wirklich unmöglich, ein einzelnes Bild zu wählen. 2018 war das Jahr der katastrophalen Waldbrände. Für mich gehören sie jedes Jahr dazu, denn gerade im Süden Portugals brennt es jeden Sommer. Doch so schlimm wie im August 2018 war es seit 15 Jahren nicht mehr. 27.000 Hektar brannten in der Serra de Monchique und den umliegenden Distrikten ab. Über eine Woche lag die halbe Algarveküste unter einer dichten Rauchdecke. Zwar gab es glücklicherweise keine Todesfälle, doch verloren zahlreiche Menschen ihr Zuhause und ihre Existenzgrundlage. Noch immer sind die Spuren des Brandes sichtbar. Seit August engagiere ich mich für die Betroffenen und unterstütze meine Freundin Alina bei ihrem privaten Hilfsprojekt für Monchique. Diese kleine Auswahl von Bildern zeigt nur einen Bruchteil meiner Reportagearbeit der vergangenen 5 Monate.

 Wer mehr über das Hilfsprojekt erfahren will, findet dazu alle Infos auf meinem Blog in der Rubrik "Hilfe für Monchique". Im Rahmen meiner Arbeit für das Projekt habe ich zudem einen Bildband veröffentlicht, dessen Einnahmen ebenfalls den Betroffenen der Waldbrände in Monchique zugutekommt. Du kannst ihn hier kaufen.

Einer für alle, Alle Für einen

Die Brände, die in ihrer weitesten Ausdehnung bis auf etwa 15 Kilometer Luftlinie an mein Zuhause heranreichten, haben viele Leben verändert. Auch meins. Die ehrenamtliche Arbeit mit den Betroffenen, der Kontakt mit all diesen großartigen Menschen aus aller Welt und die Großzügigkeit von Fremden und Freunden haben mich stark geprägt und nachhaltig beeindruckt. Viele sind inzwischen zu Freunden und Wegbegleitern geworden. Darum möchte ich auch hier ein paar meiner schönsten Bilder von den Menschen und dem wunderbaren Zwischenmenschlichen in Monchique zeigen. Hier kommt die Galerie für die Kategorie "Menschlich":

Auch Tierischer Hunger will gestillt werden

Die Kategorie "Tierisch" spielt ebenfalls in Monchique, genauer gesagt bei Robert und seinen Eseln im Happy Donkey Sanctuary. Der deutsche Auswanderer musste Hals über Kopf vor den Flammen fliehen und konnte sich und seine 5 Esel gerade so retten. Monatelang hauste er in einem Zelt auf einem 40 km entfernten Grundstück, damit seine tierische Familie ausreichend Futter finden konnte. Im Dezember konnte Robert dann endlich mit Cameron, Lucia, Josefina Frederico und Luisa nach Monchique zurückkehren. Alina, mein Mann und ich haben sie standesgemäß mit einem riesigen Sack voller Möhren willkommen geheißen.

Nicht nur Esel haben übrigens Hunger, auch Berliner Spatzen verlangen ihren Anteil. Auf unserem Kurztrip nach Berlin zu den Großeltern meines Mannes wurden wir auf Schritt und Tritt von diesen neugierigen Burschen verfolgt. Meinem Mann haben sie sogar buchstäblich aus der Hand gefressen. Einer muss ja .. ;)

Landschaft: vorher-nachher-VErgleich

Wenn man so viel Zeit an einem Ort wie Monchique verbringt, tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Irgendwann waren die verbrannten Baumstümpfe und die schwarze Erde für mich "normal". Ich empfand sie als nicht mehr so bedrückend, ja teilweise sogar als schön. Schnell kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass es je anders ausgesehen hat. Das hat es aber. Den Unterschied sieht man auf diesem Bild des Staudamms Barragem do Funcho bei Messines. Dass die Berge karg und unbewachsen sind, ist mitnichten der Normalzustand!

Damit will ich es nun erst mal belassen mit dem Thema Monchique, das aber nun mal eben auch einen Großteil des letzten Halbjahres bei mir eingenommen hat. Ein paar andere  Fotos habe ich aber natürlich auch noch machen können.

Weißt du wie viel Sternlein stehen?

Der Juli war geprägt von viel Renovierungsarbeiten an unserem Haus in Portugal. Tagsüber war also nicht viel mit Freizeit und allzu hübsch anzusehen waren wir in unseren Arbeitsklamotten auch nicht. Also wagten wir uns nur nachts heraus und schlichen im Schutz der völligen Dunkelheit einer Neumondnacht an den Strand. Unser Plan: Den leuchtenden Sand am Praia do Carvalho sehen. Und tatsächlich, als mein Mann und ich mit den Fingern ganz schnell über den nassen Sand streichen, zeigt sich ein Funkeln. Noch beeindruckender ist allerdings das Sternenzelt, das sich über unseren Köpfen befindet.

In den 34 Jahren, die ich die Algarve nun schon mein 2. Zuhause nenne, bin ich niemals  in einer mondlosen Sommernacht hier gewesen. Angesichts der unglaublichen Milchstraße, die sich mit bloßem Auge erkennen lässt, verstehe ich nicht, warum das so lange gedauert hat! Ich versuche mich deshalb umgehend zum ersten Mal so richtig an der Milchstraßenfotografie. Auch wenn ich noch viel üben muss, so bin ich mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden. Mein Lieblingsbild ist dieses Selfie, auf dem mein Mann und ich zugegebenermaßen ein wenig wie Aliens aussehen, aber passt ja auch irgendwie in die Weltraumszenerie ...

Ein HErz für Langzeitbelichtungen

Im Oktober stand der lang geplante Roadtrip nach Kroatien an. Auch wenn ich mich nur schwer von Monchique lösen konnte und mein Mann mich des Öfteren ermahnen musste, die Finger vom Handy zu nehmen, hatten wir eine spannende Reise durch Österreich, Slowenien und Kroatien. Mein persönliches Highlight hierbei ist kein Geheimtipp, aber eben einfach unschlagbar toll: die Plitvicer Seen! Dafür zeigt aber mein Lieblingsbild keinen der zahlreichen Wasserfälle, die man auf der Tour entlang der oberen und unteren Seen sieht, sondern einen versteckten Miniwasserfall außerhalb des Nationalparks - also wenn man von oben an das Gelände heranfährt. Dementsprechend hatte ich die Stelle dann auch ganz für mich und konnte in Ruhe meine Langzeitbelichtungen machen.

Auf den von hunderten von Besucherfüßen wankenden Stegen im Park ist es nämlich schwierig bis nahezu unmöglich als relativer Anfänger in diesem Bereich, zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu kommen. Auch wenn wir in aller Früh gestartet sind, war spätestens an den unteren Seen Schluss mit Ruhe zum Fotografieren. Die erste Stunde an den oberen Seen haben wir dafür umso intensiver genutzt.

Abstrakt? oder Abstrakt!

Mit der Kategorie "Abstrakt" habe ich mich sehr schwer getan. Ich glaube das Abstrakte lag mir einfach noch nie besonders. Schließlich bin ich dann aber doch fündig geworden - glaube ich.  Was meinst du?

Guten MOrgen ljubljana!

Dieses Bild aus Sloweniens süßen Hauptstadt Ljubjana zeigt, warum die Kategorie "Morgens" bei mir nie fehlen darf.  Ich liebes es, einen Ort ganz für mich zu haben, ihn langsam erwachen zu sehen und natürlich das Morgenlicht zum Fotografieren zu nutzen! Leider hatten wir keine idealen Bedingungen für den Sonnenaufgang, ganz leicht deutet er sich aber über der hübschen Tromostovje-Brücke trotzdem an.

Für mich hat sich das frühe Aufstehen jedenfalls schon mal gelohnt. Nach ein paar Kaffee fand mein Mann es dann auch ganz ok.

Unaussprechlich schöne Aussicht

Während unseres Roadtrips verschlug es uns auch auf die Insel Krk, mit deren korrekten Aussprache wir uns erst einmal etwas länger befassen mussten. Einer der schönsten Plätze dort ist die kleine Friedhofskapelle oberhalb von Baska. Obwohl wir wirklich Pech mit dem Wetter hatten, wir fast weggepustet worden wären und der Weg hoch ziemlich schmal ist: Die Aussicht lohnt sich! Ich persönlich spaziere auch gerne über alte, stille Friedhöfe, den viele sind einfach wunderschöne Orte der Ruhe oder erzählen spannende Geschichten.

Wilde Westküste

Ich liebe die Algarve mit ihren goldgelben Felsen und geschützten Buchten. Fotografisch spannend ist aber auch die Westküste, die ein absolut gegensätzliches Bild liefert. Im Surferparadies Portugals an der Costa Vicentina geht meist ein heftiger Wind und der Atlantik zeigt sich gern von seiner stürmischen Seite. Im Dezember machten wir einen Tagesausflug zum Cabo Sardão, wo es eine Rarität zu bestaunen gibt: Klippenstörche. Wir hatten Glück und konnten sogar zwei in ihren Nestern entdecken. Leider waren aber nicht alle der Nistplätze besetzt. Mein Lieblingsbild für die Kategorie "Wild"  ist deshalb ohne Storch, aber mit einer umwerfend wilden Felskulisse:

Und damit auch niemand am Wagemut der portugiesischen Störche zweifeln kann, hier noch ein Bild mit Nestbewohner:

Bloß nicht rot werden: Weihnachten am Strand

Jetzt wird's ernst, noch ein Selfie hat es unter die Topfotos von 2/2018 geschafft und zwar für die Kategorie "Rot". Da wir Weihnachten bei angenehmen 20 bis 25 Grad in der Sonne an der Algarve verbracht haben, mussten wir ein wenig Abbitte leisten bei Freunden und Familie in Deutschland. Also musste ein Fotogruß her. Wir belustigten so einige Zuschauer am Strand von Carvoeiro als wir versuchten, unsere wirklich absolut seriösen Bilder zu schießen. Ich weiß auch nicht, was die Leute hatten. Gut, mein Mann hätte sich besser rasieren können, aber sonst ...

Vielleicht versuchen wir es nächstes Jahr mal mit einem Lächeln ;-)

Schönstes Bild

Bei meinem schönsten Bild tediere ich eher zur belebten Natur habe ich gemerkt. Das schönste Bild soll nicht nur einfach optisch schön anzusehen sein, sondern sich auch so anfühlen. Das emotional schönste Bild sein. Und deshalb habe ich mich für dieses Foto von einer meiner engsten Freundinnen entschieden. Während wir ihren Babybauch im Wald geshootet haben, kam eine unbekannte Dame auf einem Pferd vorbei und bot uns an, mit ihm ein paar Bilder zu machen. Klar, dass wir da nicht nein sagen! 

So, das war's von meiner Seite! Welches Bild ist dein Favorit? Ich freue mich über Kommentare!

Meine Fotoparade-Favoriten

Da ich dieses Mal meinen Beitrag erst einen Tag vor der Deadline abgeben konnte, gab es eine ganze Menge wahnsinnig toller Beiträge anderer Teilnehmer durch die ich mich mit Freuden gewühlt habe. Ich verlinke hier meine Favoriten, die mich inspirieren, anspornen, berühren oder einfach zum Lachen bringen. Danke für eure großartige Arbeit!

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Kommentare: 3
  • #1

    Bernhard (Mittwoch, 30 Januar 2019 20:20)

    Sehr schöne Bilder und Begleittexte.
    LG Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  • #2

    Carina (Montag, 04 Februar 2019 11:20)

    Hey, wirklich eine ganze Menge wunderschöner Bilder! :-) Ich weiß genau, was du mit den wackeligen Stegen bei den Plitvicer Seen meinst ... ;-) ... finde deinen Einsatz für die Opfer von Monchique wirklich ganz wunderbar! Der Vorher-Nachher-Vergleich ist wirklich ein Wahnsinn - hoffentlich werden die schwarzen Hügeln bald wieder in sattem Grün erstrahlen.
    Liebe Grüße aus Wien,
    Carina
    PS: Und vielen lieben Dank fürs Verlinken! :-)

  • #3

    Archie Gupta (Samstag, 30 Juli 2022 13:22)

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