Europa trifft Afrika: 1 1/2 Tage in Essaouira

Eine Stadt mit portugiesischen Wurzeln? Na sicher gehört die auf meinen Reiseplan für Marokko! Essaouira ist ein echtes kleines Juwel, das es zu entdecken lohnt. Die raue Hafenstadt ist so anders als das manchmal etwas aufdringliche Marrakesch, obwohl auch hier inzwischen zahlreiche Tagestouristen einfallen. Trotzdem hat sich Essaouira einen ursprünglichen Charme bewahrt, der dir das Gefühl gibt, am authentischen Leben der Einwohner teilzunehmen. Die Händler sind angenehm zurückhaltend, sodass du die hübsche Medina ganz entspannt erkunden kannst. Begleite mich auf eine Fotoreise nach Essaouira!

Wie du nach Essaouira kommst

Die Hafenstadt liegt an der marokkanischen Atlantikküste in der Region Marrakesch-Safin. Von  Agadir aus über die N1 sind es etwa 175 Kilometer bis nach Essaouira,  kommst du von Marrakesch über die Route Régionale 207 sind es circa 190 Kilometer.  Da vor allem die Strecke Agadir - Essaouira recht kurvenreich ist, brauchst du dennoch für beide Routen in etwa gleich lang - nämlich gut 3 Stunden. Die Fahrt ist eigentlich recht kurzweilig, wenn man entspannt aus einem Bus die vorbeiziehenden  Landschaften beobachtet.

Als sehr angenehm kann ich die Fahrt mit dem Busanbieter Supratours von Marrakesch nach Essaouira beschreiben. Täglich gibt es mehrere Fahrten über den Tag verteilt, Zeiten und Preise kannst du auf der englischsprachigen Webseite einsehen. Eine Fahrt von Marrakesch in der 2. Klasse kostet 80 Dirham, in der 1. Klasse zahlst du etwa 110 Dirham, umgerechnet also 7 bzw. 10 Euro (Stand: 2017). Da wir die Tickets recht kurzfristig brauchten, haben wir unseren Host im Riad um Hilfe gebeten. Er war so freundlich und kaufte die Tickets für uns bzw. ließ einen Angestellten sie abholen, sodass wir unsere Fahrkarten am nächsten Morgen hatten. Da der Busbahnhof etwas außerhalb der Stadt liegt, nimmst du von der Medina am besten ein Petit Taxi, das dich für etwa 15 Dirham zum Abfahrtsort von Supratours am Zugbahnhof in der Avenue Mohammed VI bringt. Während der Busfahrt nach Essaouira gibt es in der Regel einen größeren Stopp an einem kleinen Restaurant mit Shop, wo du Snacks und Getränke holen und die Toilette benutzen kannst.

An der Küste angekommen, erwartet dich dieser einzigartige Anblick: Kamele (okay es sind Dromedare) am Strand! Ja, ich gebe es zu, ich LIEBE Kamele ... und Dromedare ... und Esel ... und Ziegen. Marokko ist perfekt für mich. :D Das Angebot für Kamelritte ist generell groß, auch in Ägypten bin ich schon um die Pyramiden geritten, aber die aller, allerbeste Kameltour ever hatte ich hier in Essaouira. Warum es so großartig war, erfährst und siehst du am Schluss dieses Beitrags, versprochen.

Wunderschön Wohnen in Strandnähe

Der Busstopp für Supratours in Essaouira liegt etwas außerhalb der Stadt. Vor Ort warten schon viele Herren mit Handkarren, um beim Gepäck behilflich zu sein. Nach einem kurzen Spaziergang an der Strandpromenade entlang erreicht du die Festung und damit die Medina von Essaouira. Da unsere Unterkunft dieses Mal nicht in der Altstadt, sondern in der Nähe des Strandes lag, und wir ohnehin nur mit einem Rucksack  angereist waren, verzichteten wir auf einen Helfer. Stattdessen kauften wir an der Station erst einmal unser Rückfahrticket für den nächsten Abend. Dann machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, der  Villa Quieta*. Das Haus trägt den Namen Villa zu Recht, ach, eigentlich ist es sogar mehr: Traumhaft in einem schönen Garten mit Pool gelegen erwartet dich hier ein kleiner orientalischer Palast!

Der Empfangs- und Frühstücksraum ist über und über mit Mosaiken verziert und versetzt dich sofort in ein Märchen aus 1001 Nacht. Das Personal ist so unsagbar freundlich, das es mir schon fast  zu viel wurde. Auf den Weg zu unseren Zimmern passieren wir ebenfalls kunstvoll gestaltetes Treppenhaus, auf jedem Stockwerk liegen üppig ausgestattete offene Wohnzimmer im prachtvollen orientalischen Stil. Unser Zimmer selbst ist sehr hell und freundlich, und auch wenn hier und da mal ein wenig Farbe abblättert, tut das der Schönheit dieses Hauses keinen Abbruch. Von unserem Zimmer konnten wir sogar den Strand sehen und es erwarteten uns frische Blumen, Tonnen von leckerem Obst sowie Wasser. Ursprünglich bekommen Gäste übrigens noch einen Gratis-Wein, den hatten wir jedoch abgelehnt, weil meine Freundin und ich keinen Alkohol trinken. 

Eines sollte noch erwähnt sein: In Marokko sind anscheinend frische Rosenblätter sehr beliebte Dekoartikel. Wir fanden sie schon auf dem Bett und im Bad auf dem Waschbecken unseres Riads in Marrakesch, aber in Essaouira ging das Ganze doch etwas zu weit. Offensichtlich hatte das Personal hier im Sinn, auch die Toilette mit Rosenblättern zu verzieren. Vielleicht kannst du dir vorstellen, dass man sich im ersten Moment erst Mal ziemlich erschreckt, wenn man den Toilettendeckel hochklappt und einem aus dem Abfluss etwas Rotes entgegen leuchtet ...  gut gemeint, aber doch etwas verstörend. :D

Die Frühstücksauswahl ist ebenfalls gut, auch wenn man hier nicht ganz mit unserem grandiosen, noch individueller auf unsere Wünsche eingehenden Frühstück im Riad Eden* mithalten kann. Aber das liegt sicher auch an der Größe des Hauses. In dem familiären Riad in Marrakesch gab es nur 3 Tische und wir konnten in die Küche hineingehen und mit Koch bzw. Köchin sprechen. Trotzdem ist die Villa Quieta alles andere als eine Massenabfertigung, wir genießen unser Frühstück fast völlig allein und in herrlicher Ruhe. Nur unterbrochen von dem wirklich sehr um unser Wohl besorgten Personal.

Strandspaziergang zur Windy City

Essaouira trägt den Beinamen "windige Stadt" und auch wenn wir bei unserer Ankunft von strahlendem Sonnenschein und herrlichsten Sommerwetter begrüßt wurden, so zeigt uns der Folgetag, wie es eigentlich zu sein hat: grau, windig und ein bisschen frisch. Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass es Dezember ist, finde ich das schon in Ordnung. Und obwohl ich ein absoluter Sonnenfan bin und es sonst nicht so mit rauerem Klima habe, so muss ich sagen, dass ein Strandspaziergang in Essaouira auch bei solchem Wetter einen großen Reiz hat! Die Stimmung ist eine ganz andere, als noch am Tag zuvor, was vor allem fotografisch absolut spannend ist!

Wir haben jedenfalls viel Spaß daran, die Möwen dabei zu beobachten wie sie auf Muschelfang gehen, sich in der Luft um die Beute schlagen und versuchen, die Schalentiere aufzuknacken. Dazu halten sie die Muschel im Schnabel, fliegen auf eine bestimmte Höhe und lassen sie dann zu Boden fallen. Dabei scheren sie sich übrigens keinen Deut um uns, also Augen auf beim Strandspaziergang, es könnte eine Muschel von oben kommen!


Auch wir sind erfolgreich auf Muschelsuche und finden teils riesige Exemplare, die man sonst nur aus dem Laden für teures Geld, aber nicht einfach so am Strand herumliegen sieht. Als wir eine mitnehmen wollen, merken wir, dass alle bewohnt sind! Dicke rote und braune Krebse haben sich hier häuslich eingerichtet und lassen sich auch nicht vertreiben. Irgendwann geben wir auf und lassen den Tierchen ihre Behausungen. Jetzt wissen wir, warum die großen tollen Muscheln nicht mitgenommen werden.

Bis auf ganz wenige einheimische Spaziergänger und einen Reiter sind wir an diesem Morgen übrigens allein am Strand. Auf der einen Seite erstreckt sich der scheinbar endlose Ozean, auf der anderen die Ausläufer der Neustadt. Und in der Ferne erhebt sich die Festung, die die Medina von Essaouira beschützt, wie eine Fata Morgana aus dem hellgrauen Nichts. Wir lassen uns ausgiebig Zeit, schießen jede Menge Fotos und kommen so gleichzeitig mit einem feinen Nieselregen an der alten Stadtmauer von Essaouira an.

Medina in Blau-Weiss mit mächtiger Festung

Essaouiras Medina liegt direkt am Meer, nur ein Dünengürtel und die Zinnen der alten portugiesischen Festung, die in eine niedrige Klippe hineingebaut ist, schützen die hübsche Altstadt vor dem rauen Atlantik. Und die präsentiert sich ganz anders als das wuselige, labyrinthartige ockerfarbene Marrakesch. In Essaouira herrschen Weiß- und Blautöne vor, die Straßen sind meist geradlinig, haben einen überwiegend symmetrischen Grundriss und sind in verschiedene Handwerkszünfte eingeteilt. Absolut freaky für marokkanische Verhältnisse also. ;-)


Die Händler hier sind übrigens absolut zurückhaltend, was mich dazu brachte, hier fast alle Souvenirs meiner Marokko-Reise zu kaufen. In den Läden ist es zwar etwas teurer als auf dem Djemma el-Fna und den Souks von Marrakesch, aber dafür gibt es Preisschilder und Ruhe! Man kann sich gemütlich alles anschauen ohne direkt angesprochen zu werden und im eigenen Tempo entscheiden, ob man etwas kaufen möchte oder nicht. Auch das Handeln spielt hier eine sehr untergeordnete Rolle.


Natürlich dürfen auch in Essaouira Katzen im Straßenbild nicht fehlen. Entspannt relaxen sie auf den ausgestellten Waren, ohne dass es jemanden stört. Bei manchen Ständen sieht es fast so aus, als wären die Miezen als Bewacher eingesetzt, denn sonst sieht man niemanden dort stehen. In Essaouira scheint man einander zu vertrauen.


Zwischen den schachbrettartig verlaufenden Gassen öffnen sich immer wieder kleine, ruhige Plätze, die mit Sitzmöglichkeiten zu einer Teepause einladen oder von Kindern zum Spielen verwendet werden. Auffällig ist, wie viel Mühe sich mit Details gegeben wird, zum Beispiel bei der Gestaltung eines Tischs oder der Verzierung einer alten Mauer.

Viel recyceltes Material in kunterbunten Farben wird zu wunderschönen neuen Möbeln beziehungsweise Arrangements zusammengesetzt. Im Kontrast mit teilweise maroden Mauern und Abnutzung durch Mensch und Klima entwickelt dies einen ganz eigenen Charme.

Die so untypische, aber wirklich hübsche Altstadt mit ihren zwei Stadttoren wurde übrigens 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. In den Gassen findest du viele Künstler und Kunsthandwerker, die ihre Waren in kleinen Lädchen verkaufen, jedoch keine aufdringlichen Händler. Alles verläuft sehr ruhig. Unbedingt einplanen solltest du daneben auch einen Besuch auf dem Lebensmittelmarkt von Essaouira.

Hier geht es wirklich authentisch zu, ich hatte nicht das Gefühl, dass nur eine Show für Touristen abgezogen wird, wie zum Beispiel auf dem Djemaa el-Fna mit seinen Schlangenbeschwörern und Co. Auf dem Markt siehst du überwiegend Einheimische, wir waren eigentlich überhaupt in Essaouira fast die einzigen erkennbaren Touristen. Das lag aber sicher auch an der Jahreszeit, da der Dezember eher zur Nebensaison zählt.

Gerade ein Marktbesuch ist bei moderaten Temperaturen aber sicherlich angenehmer als im Hochsommer, denn hier hängt zum Beispiel auch Fleisch im Freien an den Ständen und wird nicht gekühlt. Den ein oder anderen Europäer mag das etwas schockieren, im Sommer kann ich mir auch vorstellen, dass es nicht immer angenehm riecht (wie man anderswo im Netz schon mal lesen kann). Während unseres Aufenthalts hat es aber absolut nicht eklig gerochen. Wir fanden den Markt einfach nur spannend!


Auch Kätzchen finden das "frei fliegende" Fleisch äußerst interessant! Man muss sich eben drauf einlassen. Und wer nun Angst hat, solches Fleisch serviert zu bekommen, der kann sich ja an den unzähligen vegetarischen Alternativen gütlich tun. Davon gibt es in Marokko  wirklich genug. Sogar für einen ausgesprochenen Fleischfresser wie mich gibt es hier viele leckere Speisen, die  ohne Fleisch auskommen.

Nachdem wir uns am Markt satt gesehen haben, machen wir uns auf Richtung Meer, wo sich auch wieder bemerkbar macht, warum Essaouira bei Surfern so beliebt ist. Innerhalb der Medina ist man in den engeren Straßen gut vor dem Wind geschützt, auf den Mauern der Skala Kashba Essaouira merkt man ihn schon stärker.

Die Festung ist schon von Weitem sichtbar. Als  Sultan Sidi Mohamed die Medina von Essaouira im 18. Jahrhundert erbauen lässt, gilt sie als weithin modernstes und mächtiges Bauwerk seiner Art. Mitte des 19. Jahrhundert ist Essaouira einer der wichtigsten Häfen Marokkos. Noch heute stehen eine ganze Reihe Kanonen aus der alten Zeit auf den Zinnen der Festung.


In den Buden rundherum wird allerlei Seegetier gegrillt, ansonsten geht es auch hier eher entspannt zu. Man setzt sich auf die Zinnen und beobachtet die tosende Gischt und die frechen Möwen, die vorbeiziehen und Ausschau nach Futter halten. Ich muss allerdings zugeben, dass es mich hier nicht allzu lange hält, denn der Ausblick ist zwar nett, aber ich habe schon Beeindruckenderes gesehen. Mittlerweile sind wir auch doch etwas durchgefroren, weshalb wir uns zum Aufwärmen in ein Restaurant mit Blick auf die Mauern verziehen.

Musik spielt in Essaouira übrigens auch eine große Rolle. Größen wie Bob Marley, Jimi Hendrix und die Rolling Stones kamen gerne in die weltoffene Küstenstadt, in den 1970ern entdeckten die Hippies Essaouira für sich. Noch heute kommen jedes Jahr im Juni viele Reisende zum Festival der Gnaoua,  das mit einem großen Umzug durch die Straßen eingeläutet wird. Gespielt wird traditionelle westafrikanische Musik zu der die Künstler ekstatischen Tänze aufführen. Ich bin kein großer Musikkenner, aber ich weiß schöne Klänge zu schätzen. Darum kann ich nur empfehlen, bei einem Trip nach Essaouira abends einen Live-Auftritt zu besuchen . Einfach den Ohren nach durch die Straßen, irgendwo spielt sicher gerade jemand - und wenn es "nur" der Besitzer des Cafés ist!


By the way: In früheren Zeiten, als Marokko noch nicht die Unabhängigkeit erlangt hatte, trug Essaouira den Namen Mogador. Man vermutet, dass diese Bezeichnung auf die Portugiesen zurückgeht. Heute wird angeblich nur noch die vorgelagerte Insel so genannt. Doch als wir in einem Café am Abend ein paar einheimischen Musikern zuhören, singen diese mit einer zauberhaften Wehmut in der Stimme nicht etwa von Essaouira, sondern von Mogador! Ich könnte ihnen stundenlang zuhören, obwohl ich nur dieses eine Wort verstehe ...

Highlight: Kamelritt im Sonnenuntergang

Neben dem kleinen Live-Auftritt der Musiker, in den wir im Grunde nur per Zufall hineingestolpert sind, ist die Kameltour mit Lima dromadaire das absolute Highlight unseres Ausflugs nach Essaouira! Zugegebenermaßen war die Kameltour am Strand der eigentliche Grund, aus dem ich überhaupt auf Essaouira als Ausflugsziel gekommen bin. Es gibt gleich mehrere Anbieter vor Ort und sogar eine Kamel-Ranch, aber ich kann den engagierten Mostafa mit seiner kleinen Kamelfamilie nur jedem ans Herz legen. Die beste Fotoausbeute hast du am späten Nachmittag, wenn die Sonne schön schräg steht und alles in goldenes Licht taucht bis sie schließlich im Abendrot über dem Meer versinkt. Das war auch der Grund, warum wir in Essaouira übernachten wollten, denn einen Kamelritt in den Sonnenuntergang am Meer bekommt man nicht alle Tage! 


Die Tour planten wir schon von Deutschland aus ein paar Wochen im Voraus, um auch ja an dem speziellen Tag den Termin zum Sonnenuntergang zu bekommen. Die Buchung lief per Mail über die Webseite von Lima dromadaire und klappte gut auf Englisch. Mostafa holte uns dann pünktlich im Hotel ab und wir liefen gemeinsam zum Strand, wo seine Dromedar-Herde schon wartete. Nach einer kleinen Einweisung durften wir uns aussuchen, auf welchem Tier wir reiten wollten und bekamen einen traditionellen Kopfschutz der Berber aufgesetzt (freiwillig). Dann ging es auch schon los - in der warmen Abendsonne ritten wir zunächst etwas weg vom Ozean, ab in die Dünen.

Was mich besonders begeistert, ist dass Mostafa ein sehr gutes Gespür dafür hat, wo gute Fotospots sind und wie Tiere und Reiter im Licht zu positionieren sind. Immer wieder stieg er ab, brachte seine Kamele in Pose, rannte von selbst umher und schoss Fotos von uns mit unseren Handys und meiner Spiegelreflexkamera. Wir mussten ihn nicht einmal darum bitten, er hatte sichtlich Spaß daran, was direkt auf uns überging. So hatten wir nicht nur eine unvergessliche Zeit, sondern auch großartige Erinnerungsfotos!


In dem kleinen Dörfchen Diabat machten wir kurz Halt im Jimi-Hendrix-Café. 1968 soll der legendäre Star hier einmal für 3 Tage abgestiegen sein. Jedenfalls schmückt sich das ganze Dorf mit seinem Namen. Dort bekamen wir den obligatorischen Tee und ein wenig Gebäck serviert und konnten uns sehr interessant mit Mostafa unterhalten. Die Reste unseres Snacks durften wir dann an die Kamele verfüttern. Vor allem das "Baby" mit seinen blauen Augen hatte es uns angetan.

Nach dem kleinen Zwischenstopp im Ex-Hippie-Dörfchen Diabat ging es weiter durch einen Eukalyptushain, wo wir unsere vierbeinigen Freunde schon mal vom Naschen zurückhalten mussten. Mostafa erzählte uns derweil mehr über seine Tiere sowie über die umliegenden Ruinen, die wir kurz darauf erblickten. Es handelt sich um die Überreste eines Palastes von Sultan Mohamed Ben Abdallah, genannt Dar Sultan. Als Jimi Hendrix in den 60ern hier war, soll er sich in den damals noch nicht so versandeten Bau verliebt haben und dort das Lied "Castle Made Of Sand" geschrieben haben. Soweit jedenfalls die Legende, die man sich stolz im Dorf erzählt.


Zum Sonnenuntergang drehte Mostafa dann noch einmal auf und freute sich wie ein Schneekönig, dass er die Schattenrissfotos nun einmal mit einer "Profikamera" fotografieren durfte. Man merkt, dass ihm das Fotografieren wirklich liegt und obwohl er sicher bei jeder Tour die gleichen Motive vor sich hat,  ist er mit einer Leidenschaft dabei, die wirklich anrührend ist. Aber nun lasse ich einfach die Bilder sprechen, die wirklich einen Höhepunkt unserer Reise nach Essaouira bildeten ...

Die Preise für eine Kameltour starten bei 15 Euro pro Person für 1 Stunde. Wir hatten 3 Stunden gebucht für 35 Euro pro Nase, was wirklich perfekt war. Übrigens bietet Mostafa nicht nur 1, 2- und 3-stündige Kamelritte an, sondern auch Halbtages und Tagestouren mit Essen sowie Bivaks über1 bis 2 Tage an. Definitiv ein Grund für mich, noch einmal in Essaouira vorbeizuschauen!


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Kommentare: 1
  • #1

    Heike (Dienstag, 13 März 2018 11:32)

    Sehr einladend. Sehr schoene Fotos. Nachdem ich selber grossen Wert auf die Fotografie lege, ist es immer wieder schön andere blogs zu entdecken bei denen man interessante Bilder finden kann.
    Weiter so...
    LG Heike