Malta: Tarxien & Paola

Eine super Möglichkeit, deinen Urlaub auf Malta zu starten und dich auf die Insel einzustimmen, ist das Örtchen Tarxien, auch Ħal Tarxien genannt. Hier ist es nicht zu voll und wer mit dem Mietwagen auf Malta unterwegs ist, kann sich bei der kurzen Fahrt vom Flughafen nach Tarxien vergleichsweise stressfrei erst mal an den Linksverkehr gewöhnen.

Da die beiden Ortschaften Tarxien und Paola inzwischen nahtlos ineinander übergehen, kann ich wirklich nicht sagen, wo das eine aufhört und das andere anfängt, aber dieses Gefühl hat mir Malta sehr oft gegeben. Logisch, denn die Insel ist echt klein ... da verschwimmen Orts- und Stadtgrenzen schneller.

Unterwegs in der Innenstadt

In der Innenstadt von Paola gibt es Shoppingmöglichkeiten, wie du sie aus Deutschland kennst. Mir haben vor allem die charakteristischen Häuser aus Sandstein mit den farblich oft abgesetzten Erkern sehr gut gefallen.Vor allem wenn die Sonne scheint, wirkt alles weich, warm und einfach einladend. Am besten bist du hier also zu Fuß unterwegs, denn so kannst du das maltesische Flair so richtig in dich aufnehmen!

In den ruhigen Gässchen von Tarxien findest du zum Beispiel ganz urige kleine Bäckereien, die wie aus dem vergangenen Jahrhundert wirken. Bei der Ankunft spät nachts scheint alles zu schlafen bis auf einen fleißigen Bäcker, der verführerischen Brotduft durch die Straße schickt und seinen Brotkarren schon vor der Tür bereitstehen hat. Viele Häuser drumherum wirken verlassen, aber auf seltsame Weise schön und friedlich. Das Ganze erinnert mich ein wenig an Marokko oder Kairo

Charakteristisch sind neben den Häusern aus Sandstein auch die vielen bunten Erker, die Malta auch den Spitznamen "Land der Erker" eingebracht haben.  Berühmt für ihre Erker in knalligen Farben ist vor allem die Republic Street in Valletta, aber auch in Tarxien und Paola findet man ganze Straßenzüge voll davon, sodass man unwillkürlich an kunterbunte Bienenstücke denken muss. Ich empfinde es irgendwie als kuriose Mischung aus britisch und südländisch. Und das beschreibt Malta insgesamt auch ganz gut.

Unterkunft in Tarxien

Weniger Schritte entfernt von der Innenstadt liegt die kleine Pension The Burrow Guesthouse. Das Mädel an der Rezeption ist extra aufgeblieben, um uns in Empfang zu nehmen und spricht überraschenderweise deutsch. Das Zimmer hat Charme und liegt ganz oben am Ende einer Wendeltreppe. Am meisten begeistert mich der dazugehörige Balkon.


Weniger toll ist das Frühstück am nächsten Morgen. Es gibt Abgepacktes aus dem LIDL. Allerdings wird das Frühstück nirgends besser werden. Ist wohl nicht so die Stärke der Malteser. Die Pension würde ich trotz quietschigem Bett immer wieder buchen. Die Soundeffekte gehören für mich irgendwie zum Style des Zimmers und stören genauso wenig wie der riesige Metallschlüssel für die Zimmertür. Wichtiger ist, dass ein Adapter für meine Ladegeräte von der Pension gestellt wird! Beim Packen habe ich den nämlich vergessen.

Sehenswertes in Tarxien & Paola

Im Gebiet von Tarxien und Paola gibt es zwei berühmte, sehr alte Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist die Tempelanlage von Tarxien ist eine der zwei wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor Ort. Ich entdecke sie trotzdem eher per Zufall, denn die Beschilderung ist eher mau. (Auf Gozo wird es später noch etwas abenteuerlicher was die Beschilderung angeht.) Die Ruinen sind fast 5.000 Jahre alt und durch ein Sonnensegel geschützt. Gegen Eintritt kann man sie besichtigen. Den größeren Reiz machen für mich aber die vielen kleinen hübschen Details an den Häusern aus sowie das authentische Stadtfeeling.


Am zweiten großen Sehenswürdigkeit komme ich nicht vorbei. Das Hypogäum von Ħal-Saflieni in Paola gehört zu den berühmtesten Stätten Maltas. Hier darfst du nur mit Führer rein und buchst im Voraus. Da man nicht alle naselang die Chance hat, in die Steinzeit zu reisen, habe ich uns brav einige Wochen vor dem Trip angemeldet. Das Ticket ist mit ca. 30 Euro nicht gerade günstig, aber die Erhaltung einer prähistorischen Stätte kostet eben auch einiges.

Fotos sind hier nicht erlaubt, auch Licht wird immer nur ganz kurz angeschaltet, um die empfindliche Substanz des Hypogäum nicht anzugreifen. Ansonsten findet die Tour in fast vollständiger Dunkelheit statt, nur begleitet von unserem Audio-Guide und den Ergänzungen unserer Führerin. Das Ganze hat schon einen fast mystischen Charakter und lässt einem noch deutlicher werden, wie damals die Menschen die Höhlen erfahren haben.


Der Eingang zu dieser unterirdischen Tempelanlage sieht aus wie ein ganz normales Wohnhaus mitten im Ort. Man vermutet, dass sie als Bestattungsstätte und Heiligtum fungierte. Beeindruckend ist die Führung durch die stillen Kammern in jedem Fall und dass täglich nur wenige Gruppen mit maximal 10 Leuten hineindürfen, trägt dazu bei, dass ich mich irgendwie besonders fühle.

Wieder zurück an der Oberfläche genießen wir die wärmenden Strahlen der Sonne, bevor wir uns aufmachen nach Vittoriosa.

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